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Care Concept –
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Care Concept Welt Stipendium

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Care Concept Welt-Stipendium – Saskias Arbeit an der Yale School of Medicine - November 2019
Ich melde mich wieder aus dem mittlerweile ziemlich winterlichen New Haven. All die schönen Herbstfarben sind schon von den Bäumen verschwunden und eine eisige Kälte hat sich ausgebreitet, die erfahrungsgemäß bis in den März/April hier verweilen wird.


Immuntherapie – eine neue Waffe gegen Krebs

Stipendium Saskia November 1In diesem Bericht möchte ich euch ein bisschen erzählen, woran ich hier eigentlich arbeite. In den letzten Jahren hat es einen enormen Durchbruch in der Krebstherapie gegeben. Sogenannte Immuntherapien wurden entwickelt, die darauf basieren, das körpereigene Immunsystem gegen Krebszellen einzusetzen.
Für viele Patienten waren und sind diese Therapien lebensrettend. Doch bei manchen Patienten schlägt diese Art von Therapie leider gar nicht an oder kann sogar zu inakzeptablen Nebenwirkungen führen. Ärzte und Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben untersucht, warum das so ist. Mittlerweile haben wir schon einige Erklärungen dafür und haben Systeme entwickelt um vorhersagen zu können, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Patient auf bestimmte Arten der Immuntherapie ansprechen wird.


So funktioniert die Immuntherapie

Stipendium Saskia November 2Unser Ziel ist es aber natürlich, so vielen Krebspatienten wie möglich eine geeignete Therapie anbieten zu können, die nicht nur wirksam, sondern auch sicher in der Anwendung ist. Deswegen forschen meine Kollegen und ich an einer neuen Methode, die das angeborene Immunsystem in die Krebstherapie involviert.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt was genau das „angeborene Immunsystem“ ist und wie sich das, woran ich arbeite, von den schon bestehenden Immuntherapien unterscheidet. Wenn wir vom Immunsystem sprechen, unterscheiden wir zwischen dem „angeborenen Immunsystem“ und dem „adaptiven Immunsystem“. Ersteres besteht aus Zellen die darauf ausgerichtet sind Pathogene, das sind zum Beispiel Bakterien oder Viren, schnell zu erkennen und zu bekämpfen. Die Art und Weise, woher diese Zellen wissen, was ein Pathogen ist und was nicht, ist ein Resultat von Millionen von Jahren an Evolution. Das angeborene Immunsystem ist essentiell, um uns vor Infektionen zu schützen und jeder gesunde Mensch kommt bereits mit einem funktionstüchtigen angeborenen Immunsystem zur Welt.
Im Gegensatz zum angeborenen Immunsystem ist das adaptive Immunsystem lernfähig. Hat es einmal einen Eindringling erkannt, bildet es sogenannte Gedächtniszellen und kann beim nächsten Mal schneller und effektiver reagieren. Das angeborene und das adaptive Immunsystem arbeiten sehr eng miteinander zusammen, kommunizieren miteinander über Botenstoffe und erzielen gemeinsam eine effiziente Abwehr gegen die meisten Krankheitserreger, denen wir ausgesetzt sind.
Grundsätzlich sind Immunzellen auch in der Lage Krebszellen zu erkennen. Doch nicht immer tun sie das auch. Ein Grund dafür ist, dass Krebszellen Mechanismen entwickelt haben um sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Derzeit verwendete Immuntherapien zielen vor allem auf die Stimulation des adaptiven Immunsystems aus. Wir forschen daran, wie man das angeborene Immunsystem besser in die Krebsimmuntherapie einbinden kann. Denn wir konnten in unseren Experimenten große Erfolge durch Stimulation des angeborenen Immunsystems erzielen.

Vertrauen in die Wissenschaft fördern

Stipendium Saskia November 3 Diese Prozesse sind natürlich alle viel komplizierter als ich sie hier dargestellt habe, aber ich hoffe, dass das Konzept dadurch leichter verstanden werden kann. Leider haben viele Menschen heutzutage ein schlechtes Bild von der Wissenschaft.
Ein Grund dafür ist vielleicht, dass wissenschaftliche Paper (die Form in der wir unsere Forschungsarbeit publizieren) sehr kompliziert zu lesen sind. Wenn man nicht exzellentes Englisch spricht und man keine Hochschulausbildung in diversen wissenschaftlichen Fachgebieten hat, hat man eigentlich keine Chance diese zu verstehen. Das ist natürlich schade und führt oft dazu, dass Halbwissen oder Falschinformationen verbreitet werden und das Vertrauen in die Wissenschaft sinkt. Das stellt ein sehr großes Problem dar.
Ich versuche deswegen über die nächsten Monate mehr über meine Arbeit in verständlicher Weise zu erzählen und auch durch Videos die Experimente, die wir machen, herzuzeigen. In meiner Zeit hier an der Yale School of Medicine habe ich schon so viele brillante Forscher und Forscherinnen kennen lernen dürfen, die wirklich ihr Herzblut in ihre Arbeit stecken, damit wir weiter medizinische Fortschritte machen können und neue Therapien entwickeln können.
Es würde mich freuen, wenn das Vertrauen der breiten Öffentlichkeit in die Wissenschaft bald wieder zunimmt und ich kann momentan zwar nur einen kleinen Teil dazu beitragen, aber ich bin optimistisch.

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