In diesem Artikel möchte ich über meine Reise nach Deutschland, die 28 Tage dauerte, erzählen. In meiner Heimat studierte ich Anglistik und dann arbeitete ich als Englischlehrer bis zum Tag, an dem ich zum Entschluss kam aufgrund des Krieges auszureisen. Mit dem Schlauchboot nach GriechenlandIm Januar 2014 flog ich nach Beirut und dann nach Mersin in der Türkei, wo die illegale Migration nach Europa entweder in Schiffe nach Italien oder in Schlauchbooten nach Griechenland durchgeführt wird. Ich blieb in Mersin zwei Monaten mit der Hoffnung mit einem Schiff zu reisen, weil es sicherer als das Schlauchboot sei. Dann stellte sich heraus, dass die illegalen Schifffahrten abgeschafft wurden, daher blieb uns kein anderer Weg außer der Balkanroute. Infolgedessen entschied ich mich doch durch diesen Weg zu reisen, obwohl es mir unklar war, was/wo und wie ich anfangen soll, um an meinem Ziel, Deutschland, anzukommen. Ich habe mich mit einigen Jugendlichen, die die gleiche Route nehmen wollten, verabredet und dann gingen wir zu einem berühmten Schmuggler in Izmir. Nur 25 Personen fahren in einem Vier-Meter Boot, hatte er uns versprochen, was uns erleichterte. Beraubt auf der BalkanrouteAm nächsten Tag erhielten wir ein Dokument, mit dem wir in Griechenland reisen durften. Wir sind in Athen eine Woche geblieben, um uns zu über die Details und notwendige Ausrüstungen zu erkundigen, dann haben wir mit einem Schmuggler vereinbart, dass er uns vom ersten Dorf in Mazedonien nach Belgrad mit dem Auto bringt. Wir mussten allerdings die Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien zu Fuß durchlaufen. Am nächsten Morgen liefen wir drei Stunden über die Grenze, bis wir an einem Wald neben Gevgelija ankamen und warteten dort, bis das versprochene Auto kommt. Es erschien an diesem Tag aber nicht und wir mussten im Wald schlafen. Zwar es war kalt Mitte August, aber glücklicherweise hatten wir Schlafsachen dabei. Am nächsten Tag sagte der Schmuggler, dass die Kontrolle zu stark sei und das Auto nicht kommen könne, deswegen müssen wir zwei Stunden laufen, um mit dem Auto fahren zu können. Wir dachten, es ist machbar, und wollten keine andere Nacht im Wald verbringen und fingen an zu laufen. Wir sind aber mehr als 10 Stunden in der Nacht über die Schienen gelaufen bevor wir schlafen konnten. Darüber hinaus sind wir von Straßenräuber mit Waffen beraubt worden und dann mussten wir nochmal im Wald schlafen. Am nächsten Tag ist das Auto endlich gekommen. Es war ein großer Lieferwagen, der überhaupt kein Fenster oder Sitzplätze im hinteren Bereich hatte, weil es für 20 Personen reichen sollte. Es war uns zu eng, ich kann es nur als Massenmenschenhaltung beschreiben. Angekommen in DeutschlandWir stellten fest, dass die Schmuggler viel Geld verlangen und viel versprechen, aber eigentlich nichts machen. Deswegen entschieden wir uns, auf uns zu verlassen und mithilfe von dem GPS über die Grenze zu laufen und wenn möglich mit der Verkehrsmittel zu fahren. Auf diese Weise besuchten wir Szeged, Budapest, Wien, Passau bis wir letztendlich Saarbrücken am 31.03.2014 erreicht haben. Dort habe ich einen Asylantrag beantragt und mit dem Integrationskurs angefangen und seitdem habe ich mich gewidmet, die Sprache zu lernen bis ich das Niveau C1 erreicht habe. Nebenbei habe ich immer in der Gastronomie gearbeitet. Heute studiere ich das Lehramt für Haupt- und Realschule und meine Fächer sind Englisch und Erdkunde und ich bin im zweiten Semester. Wenn ich mich an diese Reise erinnere, lächele ich und denke, ich habe ein einzigartiges Abenteuer erlebt. |